KIEFERBEHANDLUNG

Unser Kiefergelenk (TMG Temporo-Mandibular-Gelenk) ist ein sehr komplexes und leider oft auch ein zu wenig beachtetes Gelenk. Beim Kauen, Sprechen und Schlucken wird es jedes Mal bewegt und ist somit eines der am häufigsten benutzten Gelenke. In schulmedizinischen Untersuchungen wird es nur sehr selten mit einbezogen. Dadurch wird deutlich wie wenig die biomechanischen Zusammenhänge in der Schulmedizin beachtet werden.

Das Kiefergelenk ist ein statisches Gelenk, was bedeutet, dass es auf statische Veränderungen reagiert und sich anpasst, so wie z.B. die Wirbelsäule, das Hüftgelenk und auch die Fußgelenke. Die enorm hohe Sensibilität der Zähne überschreitet deutlich die Sensibilität unserer Fingerspitzen, was deutlich macht, dass Zahn- oder Bissfehlstellungen einen großen Störherd in unserem Körper darstellen kann, der kompensiert werden muss.

Besonders hervorheben möchte ich die Beeinflussbarkeit der Zahnstellung (Okklusion) bei Kindern mit beginnendem Zahnwechsel, also mit ca. 6 Jahren. Hier bietet sich eine große Möglichkeit vor der kieferorthopädischen Spangentherapie über die Schädelnähte, insbesondere über die Schädelbasis (Synchondrosis-Spheno-Basilaris) und die Stellungen der Schädelknochen und Spannungsmuster im Schädel, günstig auf die Zahnstellungen einzuwirken.
Diese Wachstumsphasen können, wenn sie optimal genutzt werden, auch zu einer Veränderung des Schluckmusters oder des Atemverhaltens im positiven Sinne führen.
Hierfür kommen klassische osteopathisch-cranio-sacrale Techniken zum Einsatz sowie auch Körperübungen und Behandlungen im Mund. Darüber hinaus sind zu einem hohen Prozentsatz auch kontinuierliche Hausaufgaben notwendig.

Durch eine osteopathische“ präorthodontische“ Therapie (bevor der Kieferorthopäde Handlungsbedarf sieht) kann mit sanften Methoden in ganzheitlicher Weise unseren Kindern die Möglichkeit gegeben werden, sich in eine optimale Richtung zu entwickeln.